Money-Flow-Indikator (MFI) – Jetzt den Volumentrend entdecken!

Januar 26, 2017 8:00 am

[marker color=“#34aa6f“] Der Ursprung des Money-Flow-Index (MFI) [/marker]

Hinter dem Money-Flow, bzw. Money Flow Index, steckt die großartige Idee, die Fußspuren der großen Marktteilnehmer aufzudecken. Wenn der Trader weiß, in welche Richtung die Großen handeln, dann müsste es möglich sein, sich gewinnbringend mittreiben zu lassen. So könnte man die Theorie zusammenfassen.
Der MFI dient dem Zweck die Fußstapfen von Fonds und Banken zu verfolgen. Ein großes Vermögen kann nicht zu jedem Zeitpunkt in einem Markt eingebracht oder herausgezogen werden. Sowohl beim Einstieg treibt ein Fonds den Preis in die Höhe, als auch beim Ausstieg drückt er ihn. Es ist also kein Wunder, wenn alle großen Marktteilnehmer ihre Handelsaktivitäten verbergen möchten.
Um etwas mehr über die Big-Player eines Marktes zu erfahren, muss man Kurs und Volumen ins Verhältnis setzen, und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Das passende Werkzeug dazu, ist der „Money Flow Index“. So wäre der MFI ein Tool zur Erforschung der Angebots- und Nachfragesituation.

Grundprinzip des Money Flow Index

Wenn eine Aktie häufig oberhalb seines Durchschnittkurses schließt, dann befindet sich die Aktie in einer Akkumulation. Sie wird dann von den großen Marktteilnehmern eingesammelt. Sobald ein großer Käufer eine Aktie kaufen will, unternimmt er das in mehreren Tranchen. Damit die Handelsabsichten unbemerkt bleiben, stellt der Big-Player sowohl Kauf- als auch Verkaufsorders in den Markt. Bei einer übergeordneten Kaufabsicht ist es aber unvermeidlich, dass der Kurs öfters im oberen Teil seiner Handelspanne schließen wird. Das Prinzip ist besonders im Intraday-Handel nicht zu vermeiden, denn am Ende des Tages werden mehr Aktien gekauft als verkauft.
Money Flow Prinzip
Bild: Prinzip des Money Flow verdeutlicht bei einer Candlestick und einem Kursbalken
Das obere Bild soll das Money Flow Prinzip verdeutlichen. Schließt der Kurs im oberen Teil der Candlestick, dann wir das Wertpapier mehrheitlich gekauft. Schließt der Markt unterhalb der Mitte dann spricht man von Distribution.
Der MFI ist einer der genauesten unter den Volumenindikatoren. Trotzdem muss er geglättet werden, da es sonst zu zappelig wird. Als praktikabel hat sich die Standardeinstellung von 14 oder 20 erwiesen. Der MFI vereint sowohl eine Trendaussage als auch eine Indikation im Überkauft-Überverkauft-Bereich. Je nach Einstellung der Glättung fangen die Extremwerte bei 30:70 oder 20:80 an. In den Extrembereichen ist der Markt überhitzt, und einen Gegenbewegung wird wahrscheinlicher.
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Interpretation des MFI(20)

  • Ein bullisher Trend zeigt sich, wenn der Indikatorwert über längere Zeit oberhalb der 50er-Mittellinie liegt. In einem Aufwärtstrend fällt der Indikator nur bis zur Mittellinie zurück, um danach den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. In einem Aufwärtstrend befindet sich der MFI zeitlich mehr als 75% oberhalb der Mittellinie.
    (Das umgekehrte Verhalten ergibt sich beim Abwärtstrend.)
  • Der Markt ist überkauft, wenn der MFI den Wert 80 überschreitet. Eine Gegenbewegung ist nah. Nur in einem starken Aufwärtstrend kann er sich länger über 80 aufhalten.
  • Der Markt ist überverkauft, wenn der MFI-Wert 20 unterschreitet. Nur in einem Abwärtstrend bleibt ein Wert von <20 längere Zeit bestehen.
  • Lässt sich ein Trendlinienbruch innerhalb des MFI einzeichnen, dann ergibt sich oft ein frühes Umkehrsignal. Das Momentum der Kursbewegung kehrt sich bei einem Trendlinienbruch um.

Der MFI und der RSI sind sich nicht unähnlich

Money Flow Index und RSI im Vergleich
Bild: Wochen-Chart der Bayer-Aktie. Zum Vergleich ist der MFI und der RSI gegenübergestellt.
Der Vergleich des MFI mit einem RSI zeigt die Effektivität des Volumens. Beide Indikatoren sind mit gleicher Periode und Skalierung ausgestattet. Sind auch ähnlich sehr in der Interpretation. Innerhalb der Berechnung des MFI fließt aber das Handelsvolumen ein, und dieser Umstand erzeugt schnellere Indikator-Bewegungen im Vergleich zum RSI.
Der MFI eignet sich auch für das kurzfristige Trading. Mit seiner Trendaussage, über oder unter der 50er-Mittellinie, wird er oft als Filter für Handelssysteme benutzt. Der MFI kann aber auch eigene Handelssignale erzeugen. Besonders Trendlinienbrüche im Indikator oder Divergenzen zum Chart ergeben gute Ansätze.
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Auswirkung auf Breaks an Widerständen und Unterstützungen

Es ist bekannt, dass das Handelsvolumen eine positive Auswirkung auf das Gelingen eines Kursausbruchs hat. Kann also der MFI die Handelsergebnisse bei einem Ausbruch verbessern?
Im nachfolgenden Beispiel wurde der FDAX auf Tagesbasis ausgewählt, und ein standardmäßiges 30-Tage-Hoch als Widerstand angesetzt. Ein Long-Ausbruch gilt als gelungen, wenn der Kurs am fünften Tag über dem Widerstand liegt. Umgekehrt gilt das auch für die Unterstützung bei einem Short-Ausbruchsversuch.
Hinweis: Die Vorgehensweise bei diesem Test ist nicht ganz korrekt, weil ein 30-Tage-Hoch nicht zwingend ein Widerstand sein muss. Der kleine Fehler wird hier hingenommen, weil es nicht um technische Korrektheit geht, sondern um einen Schnelltest, ob der Money Flow Index beim Ausbruchsversuch von Vorteil ist.
Hier sind die Testergebnisse für einen längeren Zeitraum des FDAX. Das Ergebnis ähnelt sich, wenn die 30 DAX-Aktien als einzelne Testobjekte ausgewählt werden.
Testzeitraum auf Tagesbasis mit FDAX:
01.01.2004 bis 31.12.2016
Mit 4 Euro Handelsgebühr per Roundturn
Vergleichsergebnis, wenn der FDAX ohne MFI als Filter getestet würde:
Trefferquote: 51,29%    Payoff-Ratio: 1,04    Profitfaktor: 1,10    Drawdown: 20%
Insgesamt: 1435 Trades
Ergebnis mit MFI(14): Ein Signal ist gültig, wenn der MFI über seinen GDL20 des MFI beim Long-Trade liegt. Beim Short-Trade muss der MFI unter dem GDL20 liegen.
Trefferquote: 51,65%    Payoff-Ratio: 1,12    Profitfaktor: 1,19    Drawdown: 19%
Insgesamt: 1063 Trades

Money-Flow und Breaks

Bild: Tages-Chart des FDAX mit 30-Tage-Hoch bzw. Tiefs

Weitere charttechnische Oszillatoren

Neben dem MFI gibt es weitere charttechnische Oszillatoren, die sich die Anleger zu Nutze machen können. Wir haben sie zusammengetragen und zeigen, wie sie genutzt werden und was sie eigentlich aussagen. Beginnen wir zunächst mit dem Momentum. Dabei wird die Stärke der Kursbewegung gemessen; dient als Indikator für die Sprungkraft der Kursbewegung. Bei der technischen Analyse ist das Momentum eine der wichtigsten Größen und liefert wichtige Informationen zu Kraft der Kursbewegung und ihrem Tempo. Außerdem kann sie Hinweise auf die Trendumkehr geben.

Interpretation vom Kurs

Die Interpretation des Chartverlaufs und der Momentum-Kurve ist ähnlich. Umkehrpunkte im unteren Bereich können die Trader als Kaufsignal verstehen; Wendepunkt im oberen Bereich hingegen als Verkaufssignale. Trader, die das Momentum für ihre Analyse nutzen, sollten ihre Handelsgewohnheiten entsprechend der Momentum-Periode anpassen. Wird sie beispielsweise länger gewählt, kann sie saubere Divergenzen ausbilden, den Indikator glätten. Um die ganze Aussagekraft des Momentums zu verstehen, ist ein wenig Übung und Erfahrung gefordert. Deshalb ist dieser Indikator alle Trader geeignet, die bereits über Handelserfahrung verfügen. Dennoch können auch weniger erfahrene Anleger dieses Trading-Wissen erlernen, denn erfahrungsgemäß bieten viele Broker umfangreiches und sogar kostenloses Schulungsmaterial in Kombination mit einem Demokonto.

CCI (Commodity Channel Index)

Der Commodity Channel Index ist ein weiterer Indikator, mit dem die Charts analysiert werden können. Entwickelt wurde er 1980, zunächst mit Einsatz auf dem wahren Terminmarkt zur Bestimmung von Beginn und Ende eines Rohstoffzyklus. Allerdings wird der CCI auch bei der Analyse von Wertpapieren eingesetzt. Er berücksichtigt das Momentum und den Preis gleichermaßen. In Seitwärtsphasen mit deutlichem Seitwärtstrendkanal (Tradingzone) funktioniert der CCI erfahrungsgemäß besonders gut. Er hilft Tradern dabei, zu ermitteln, wie weit der Kurs vom gewählten gleitenden Durchschnitt entfernt ist. Außerdem gibt er Hinweise darauf, ob es ein Trend gibt oder nicht. Damit gehört er zu den Trend Bestimmungsindikatoren und ähnelt hinsichtlich seiner Aussagekraft den bekannten Bollinger Bändern.

CCI nicht für stabile Trends geeignet

Die Erfahrungen zeigen, dass der CCI nicht für stabile Trends geeignet ist. Grund hierfür: es gibt bei dieser Entwicklung keine verwertbaren Signale und damit keinen gewünschten Aufschluss des Indikators. Die Standardeinstellung wird häufig zwischen fünf und 35 oder 38 Tagen gewählt. Viele Handelsexperten sehen vor allem bei der Einstellung von fünf Tagen das meiste Potenzial, um eindeutige Signale zu erhalten.
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Wie ist der CCI zu interpretieren?

Für die Anleger zeigt sich ein Kaufsignal, wenn der CCI von unten nach oben durch die -100 Signallinie steigt. Gleiches gilt auch, wenn der Indikator nach oben die Nulllinie oder Mittellinie durchbricht. Das Verkaufssignal wird generiert, wenn der CCI von oben nach unten die +100 Signallinie Kreuz oder durch die Mittellinie fällt.

RSI (Relative Stärke Index)

Ein weiterer Oszillator für die Chartanalyse ist der RSI. Er gehört zu den beliebtesten Indikatoren denn damit wird ein Trend bestätigt. Liegt der Wert über 50, dann ist dies ein Indikator für die Aufwärtstrendbestätigung. Grundsätzlich bewegt sich der Wert des RSI aber immer zwischen 0 und 100. liegen die Schwankungen des Kurses unterhalb von 50, bestätigt dies den Abwärtstrend. Wird der RSI bei der Analyse von Devisen eingesetzt, kann er auch auf Überkäufe und Überverkäufe hinweisen.

RSI mit großer Aussagekraft

Der RSI besteht jedoch nicht nur einen Trend, sondern kann noch umfassender verwendet werden. Ein bestehendes Aufwandsignal lässt sich durch ihn beispielsweise bestätigen, wenn sich der Wert über 55 befindet. Liegt der Wert unter 45, kann das Verkaufssignal verifiziert werden. Zwar gibt der RSI Aufschluss über die Entwicklung eines Trends, allerdings sollte er nie allein für Handelsentscheidungen genutzt werden. Unterstützend kann die Einbeziehung vom Money Flow Indikator oder anderer Oszillatoren wirken.

ROC (Rate of Change)

Der ROC ist zwar auch als eigenständiger Indikator zu sehen, hat er dennoch viele Gemeinsamkeiten mit dem Momentum. Beide Indikatoren geben die gleiche Aussage wieder, aber beim ROC wird die erweiterte Berechnung angewandt. Der ROC dient als Indikator für die Trendfolge und markiert den Trendwendezonen äußerst genau. Befindet sich der ROC in einem positiven Bereich mit steigender Tendenz, ist dies das Signal für die Fortsetzung von einem Aufwärtstrend. Befindet er sich hingegen im negativen Bereich mit steigender Tendenz, deutet dies auf die Fortsetzung eines Abwärtstrends hin.

OB/OS (Overbought/Oversold)

Mit diesem Indikator erkennen die Anleger einen überkauften oder überverkauften Markt. Der OB/OS (Overbought/Oversold)-Indikator gilt als Indikator für die Bemessung der Markt breiter. Er basiert auf der gekleideten Differenz zwischen gefallenen und gestiegenen Wertpapieren. Wer diesen Indikator nutzt, kann damit Erkenntnisse zu Trendwendepunkten bei der Wertpapieranalyse erhalten. Die Anleger sollten diesen Indikator jedoch nur in trendlosen Märkten und in der Tradingzone anwenden.
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Vorsicht vor widersprüchlichen Signalen

Beim OB/OS (Overbought/Oversold)-Indikator kann es zu widersprüchlichen Signalen kommen, wenn der Indikator mit verschiedenen Parametern mehrfach berechnet wird. Vor allem bei längeren Phasen vom Abwärts- oder Aufwärtstrend kann es zu Handelssignalen kommen, wenn der Indikator mit kurzfristigem Zeithorizont berechnet wird. Wird er hingegen mit langfristigem Zeithorizont berechnet, kann er dem Trader das Signal „halten“ zeigen. Aufgrund der Interpretationsmöglichkeiten und Komplexität ist dieser Indikator deshalb nur für Investoren geeignet, die über Markterfahrung verfügen und auch andere Oszillatoren für die Analyse der Kursbewegungen einsetzen.
Hinweis: Generell sind die Oszillatoren nützliche charttechnische Indikatoren, welche bei der Analyse von Kursentwicklungen helfen können. Sie bilden beispielsweise Extremphasen der Kurse ab und können auf Trends oder Übertreibungen am Markt hinweisen. Allerdings sind die Interpretationen der Indikatoren nicht immer ganz einfach; bei vielen Oszillatoren ähneln sie sich sogar. Wer sich jedoch mit der Thematik mehr auseinandersetzt und bereit ist, sein Wissen zu vertiefen, kann mithilfe dieser Indikatoren nützliche Erkenntnisse der Kursbewegungen erlangen, welche für den Erfolg oder Misserfolg der Handelsaktivität ausschlaggebend sein können. Um sich mit der gesamten Materie vertraut zu machen, empfiehlt sich die Übung mit einem Demokonto in Kombination mit den Weiterbildungsangeboten, welche es bei vielen Brokern kostenfrei gibt.

Fazit zum MFI-Test

Das Testergebnis zeigt, dass man mit dem MFI nicht entscheidend die Trefferquote innerhalb eines Ausbruchssystems erhöhen kann.
Ursache dafür ist wahrscheinlich die undifferenzierte Anwendung des MFI. Die Wahrscheinlichkeit eines Breaks steigt, wenn der Kurs mit wenig Energie (Volumen) zur Trendlinie laufen kann. Erst anschließend, beim direkten Break, ist erhöhtes Volumen von Vorteil. Diese Differenzierung kann der MFI nicht leisten. Nichts desto trotz ergibt sich beim Test ein klarer Unterschied in der Payoff-Ratio. Die Payoff-Ratio ergibt sich aus Durchschnittsgewinn/ -verlust. Es ist ein Hinweis darauf, dass bei einem volumenunterstütztem Break ein höherer Einzelgewinn erzeugt werden kann.
Trading mit GDL