Aktiendepot umziehen – Die Gründe und Anleitung für den Depotwechsel!

Warum wollen Anleger mit ihrem Aktiendepot umziehen? Die Antwort liegt in den meisten Fällen auf der Hand. Seit einigen Jahren findet eine Migration von den Filialbanken und Sparkassen hin zu den Onlinebrokern und Direktbanken statt. Außerdem könnte der Wechsel des Depots einfacher kaum sein. Anleger müssen meist nur ein standardmäßiges Formular zur Depotkündigung ausfüllen und dann auf den Übertrag warten.

Aktiendepot umziehen – der Prozess in der Übersicht

  • Kann Tradern günstigere Konditionen sichern
  • Wechsel- und Neukundenboni bei vielen Anbietern möglich
  • Umzug selbst verursacht keine Kosten
  • Ablauf des Depotwechsels wird fast vollständig von der neuen Bank geregelt
  • Auswahl des neuen Brokers von elementarer Bedeutung
  • Klare rechtliche Rahmenbedingungen, die den Anleger schützen
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Gründe für den Wechsel

Themenicon StrategieDrei Ursachen sind dafür ausschlaggebend. Zum einen ist es deutlich kostengünstiger, wenn man zu einem Online Aktienbroker wechseln kann, wie auch unser Broker Vergleich zeigt. Zum Zweiten bieten diese Unternehmen den besseren Informationshintergrund, umfangreichere Analysen und darüber hinaus ein kostenloses Musterdepot – drei Dinge, mit denen die Banken in der Fläche bislang nicht punkten. Zu guter Letzt beschränken sich die Onlineanbieter nicht auf einige wenige Fonds der eigenen Fondsgesellschaft, sondern bieten Tausende von Investmentfonds an.
Die Ausgabe erfolgt mit sehr hohen Rabatten, teilweise sogar ganz ohne Agio, ein Aspekt, der sich massiv in der Nettorendite niederschlägt. Im Rahmen des Kontoeröffnungsprozesses füllen die Neukunden auch eine Vollmacht aus, die es der neuen Bank ermöglicht, das neue Depot umziehen zu können, ohne dass Aufwand für den Kunden entsteht. Die Rechtsprechung hat auch festgelegt, dass die Banken für den Übertrag des Depots an eine neue Bank keine Kosten berechnen dürfen, da das Depot umziehen zum täglichen Bankgeschäft gehört.

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Die Hauptgründe für den Wechsel der Hausbank lassen sich 1:1 auf einen Brokerwechsel übertragen

Ein Wechsel kann für Trader also deutlich geringere Kosten und damit direkt höhere Renditen zur Folge haben. Zudem bieten Online-Broker häufig eine deutlich höhere Servicequalität an.

Der Ablauf des Umzugs – das Aktiendepot in 5 Schritten wechseln

Themenicon KontaktViele Anleger scheuen sich davor, ihren Broker zu wechseln. Begründet ist das häufig in der Angst, der Umzug könne zu viel bürokratischen Aufwand verursachen. In der Praxis ist ein Wechsel allerdings denkbar unkompliziert. Auch unerfahrene Kleinanleger können den Umzug des Depots in 5 einfachen Schritten vollziehen.

  1. Suche nach neuem Broker
    Zunächst gilt es, einen neuen Broker zu finden. Welcher Anbieter der richtige ist, erfahren Trader weiter unten im Ratgeber und können danach unseren Aktiendepot Vergleich für die Suche nutzen. Für den Wechsel ist es wichtig, dass ein voll funktionsfähiges Handelskonto beim neuen Broker registriert wird. Es wenn dieses komplett aktiviert ist, kann das Depot übertragen werden.
  2. Übertragungsantrag stellen
    Der Antrag für den Wechsel des Depots kann in der Regel beim neuen Broker gestellt werden. Viele Direktbanken stellen ihren Kunden zu diesem Zweck spezielle Formulare zur Verfügung. Nachdem diese ausgefüllt und abgeschickt wurden, kümmert sich die Bank komplett um die Abwicklung des Umzugs.
  3. Altes Depot aufräumen
    In der Regel ist es nicht möglich, Bruchstücke von Fonds zu übertragen. Diese müssen beim alten Anbieter verkauft werden, damit kein Kapital verschenkt wird.
  4. Altes Depot löschen
    Nur weil das bisherige Aktiendepot leergeräumt ist, ist es noch lange nicht gelöscht. Um unnötige Depotgebühren zu vermeiden, muss der alte Broker mit der Löschung beauftragt werden. Auch hierfür gibt es vorgefertigte Musterformulare.
  5. Auf die Wertpapiere warten
    Der Übertrag der Wertpapiere läuft nicht innerhalb eines Tages ab. Zwischen 4 und 6 Wochen kann es dauern, bis der Handel beim neuen Broker möglich ist. Sollte die angegebene Zeitspanne überschritten werden, ist es ratsam, den neuen Anbieter nochmals zu kontaktieren.

Der Wechsel des Aktiendepots ist denkbar einfach. Im Prinzip genügt es, ein einfaches Musterformular beim neuen Broker auszufüllen. Anschließend muss das Konto beim alten Broker aufgeräumt und geschlossen werden.

Depot umziehen – Vorzugskonditionen sichern

Themenicon EinzahlungMit dem Depotumzug gehen seitens der neuen Bank häufig die unterschiedlichsten Vorzugskonditionen einher. Längst hat es sich eingebürgert, dass neue Kunden mit einem höheren Zinssatz für ein Tagesgeldkonto belohnt werden. Dieses dient in der Regel als Verrechnungskonto. Der Vorzugszins ist aber auf eine bestimmte Einlagesumme und einen bestimmten Zeitraum limitiert. Ebenso gängig sind inzwischen auch Freetrades geworden, eine bestimmte Anzahl kostenloser Trades, die allerdings innerhalb einer gewissen Frist umgesetzt werden müssen.
Ein neues Depot zu eröffnen sichert der neuen Bank allerdings noch keine langfristige Kundenbeziehung zu. Aus diesem Grund wurden die Bonifikationen für Neukunden inzwischen erhöht, respektive diversifiziert. Neben der Kontoeröffnung werden auch die Schließung des Depots bei der alten Bank und der Übertrag der darin befindlichen Papiere honoriert.

Beim einem Umzug des Aktiendepots profitieren Trader von diversen Prämien. Neben höheren Zinsen für das Tagesgeld warten auch lukrative Einzahlungsboni auf Anleger.

Die Auswahl des neuen Brokers – auf die Kosten achten

Themenicon kostenDie Auswahl des neuen Depots hängt bekanntermaßen von den Handelsgewohnheiten des Anlegers und nicht den Bonifikationen ab. Ein Broker, der hervorragende Sonderzinsen zahlt, aber an keiner Auslandsbörse den Handel ermöglicht, wird als Partner für einen Anleger, der gerade diese Börsen bevorzugt, kaum infrage kommen. Für Anleger, die einen durchschnittlichen Handel vorzugsweise an deutschen Börsen betreiben, sind diese Angebote allerdings äußerst attraktiv.
Wer zu den Kunden gehört, die nur wenig handeln, sich dabei auf Standardwerte konzentrieren und keine kostenlosen Echtzeitkurse benötigt, wird allerdings eher ein Auge auf die Boni für Neukunden werfen. Immerhin steigern diese in der Gesamtheit am Ende des Jahres die Nettorendite des Depots auch bei wenigen Trades. Eine höhere Verzinsung auf nicht investierte Mittel auf dem Tagesgeldkonto, der Wegfall der Depotverwaltungsgebühr, kostenlose Trades zu Beginn und später günstigere Courtagen für den Handel machen sich in der Summe bezahlt.
Ein Vergleich mit einem Depot bei einer Sparkasse oder Filialbank zeigt, dass die Einsparungen auch für Anleger mit kleineren Depots ein enormes Renditepotenzial bieten.
Beim Wechsel des Brokers sollte der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen. Geringere Kosten und mögliche Boni erhöhen die effektive Nettorendite beim neuen Anbieter deutlich – ohne dass wirklich erfolgreicher getradet wird.
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Weitere Aspekte bei der Suche nach dem neuen Broker

Die Kosten spielen eine tragende Rolle, wenn ein Depot bei einer Bank eröffnet wird. Sie entscheiden aber nicht alleine darüber, ob sich der Wechsel zu einem Broker rentiert. Trader sollten vor dem Umzug des Depots detaillierte Informationen über den neuen Anbieter sammeln, bevor der Wechsel vollzogen wird. Folgende Checkliste gilt es abzuarbeiten.

  • Handelssoftware:
    Nicht alle Broker vertrauen der gleichen Handelsplattform. Einige Unternehmen entwickeln eigene Software, andere setzen auf bekannte Programme wie MetaTrader. Grundsätzlich gibt es in diesem Bereich kein richtig oder falsch. Vielmehr muss jeder Trader individuell entscheiden, mit welcher Plattform er am besten zurechtkommt. Beachtet werden sollten aber vor allem die verfügbaren Zusatzfeatures. Je mehr optionale Einblendungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ein Broker anbietet desto besser.
  • Produktangebot:
    Das Produktangebot wurde bereits kurz angesprochen. Es ist allerdings von so zentraler Bedeutung, dass an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen sei. Wer mit seinem Aktiendepot umzieht, sollte darauf achten, dass der neue Broker auch wirklich die Finanzprodukte anbietet, mit denen gehandelt werden soll. Die Produktvielfalt an sich spielt nur eine untergeordnete Rolle.
  • Sicherheit und Regulierung:
    Grundsätzlich sind Banken, die in Deutschland Broker-Dienste anbieten, als seriös einzustufen. Sie werden von der BaFin beaufsichtigt und reguliert. Allerdings ist es ebenso möglich, mit dem Aktiendepot zu einem ausländischen Anbieter umzuziehen. Dieser sollte genau überprüft werden. Besonders Unternehmen aus Großbritannien, Zypern oder anderen EU-Staaten werden relativ streng überwacht und bieten somit ein hohes Maß an Sicherheit.
  • Service und Schulung:
    Nicht alle Trader legen Wert auf ein großes Schulungsangebot. Vor allem unerfahrene Anleger, die in Zukunft deutlich öfter traden möchten, profitieren aber ungemein von Videos, Webinaren, Vorträgen und Einleitungstexten und können so besser den Aktienhandel lernen und eine Aktien Strategie entwickeln. Der Support ist hingegen für alle Trader von zentraler Bedeutung. Ein Broker sollte seinen Service möglichst komplett in deutscher Sprache anbieten. Zudem sollte ein Livesupport zumindest während der Handelszeiten erreichbar sein.
  • Auszeichnungen und Preise:
    Viele Broker rühmen sich damit, bei Umfragen oder großen Tests gut abgeschnitten zu haben. Anleger sollten grundsätzlich skeptisch sein und nur solchen Auszeichnungen Beachtung schenken, die von renommierten Portalen oder Fachmagazinen vergeben wurden. Dazu zählen etwa das Handelsblatt, N24 oder die Stiftung Warentest. Kann ein Broker Auszeichnungen von einem der genannten oder vergleichbaren Fachmagazinen vorweisen, ist das ein gutes Indiz dafür, dass der Broker qualitativ hochwertige und kundenorientierte Arbeit leisten.

Nicht alle aufgeführten Aspekte sind für jeden Trader von entscheidender Bedeutung. Die Checkliste sollte immer vor dem Hintergrund des persönlichen Anleger-Profils betrachtet werden. Zweifelsohne zählen Produktangebot und Handelssoftware aber zu den wichtigsten Entscheidungskriterien.

Besonderer Fokus bei Investmentfonds

Themenicon AktienhandelFür Anleger, die überwiegend in Fonds investieren, ist ein Depotumzug besonders lukrativ. Neben dem Wegfall der Depotgebühren wird die Rendite indirekt noch einmal signifikant gesteigert. Ein Ausgabeaufschlag in der Höhe von fünf Prozent muss erst einmal durch Wertzuwachs und Ausschüttung verdient sein, damit er überkompensiert ist.
Verzichtet die Bank jedoch auf das Agio oder räumt einen Rabatt ein, steigert dies die Rendite der Anlage sofort und direkt. Während sich andere Anleger freuen, wenn ein Wertzuwachs von drei Prozent erzielt wurde, gilt für Direktbankkunden, dass sie gegenüber Kunden einer Filialbank hier bereits bei Erwerb der Papiere einen Renditevorsprung verzeichnen. Einmal mehr bewahrheitet sich der Satz „Vergleich macht reich“ – dies gilt auch bei der Auswahl des Aktiendepots.

Rechtliche Aspekte zum Umzug des Aktiendepots

Die Rechtslage ist im Falle eines Wechsels des Aktiendepots eindeutig. Der deutsche Gesetzgeber ist dabei vor allem daran interessiert, den Verbraucher zu schützen.

  • Kündigung:
    Die Kündigung des Kontos beim alten Broker erfolgt auf dem Schriftweg. Einer besonderen Form oder der Einhaltung von Fristen bedarf es dabei nicht. Selbiges gilt für den Verkauf der Bruchstücke, die noch im alten Depot liegen. Diese können wie gewohnt über das Online-Portal verkauft werden. Darüber hinaus kann der alte Broker aber auch im Zuge der Kontolöschung mit dem Verkauf beauftragt werden.
  • Kosten:
    Bereits im Jahr 2004 hat der BGH entschieden, dass der Umzug eines Aktiendepots keinerlei Kosten verursachen darf. Die Verwahrung und das Freigeben der Wertpapiere gelten als Pflicht eines Brokers, die ab dem Zeitpunkt der Kontoeröffnung übernommen werden muss.
  • Dauer:
    Für Die Dauer der Übertragung des Depots setzt der Gesetzgeber keine Frist. Die Broker sind lediglich dazu angehalten, den Prozess möglichst schnell zu vollziehen. Besonders die neue Bank hat ein Interesse daran, dass der Trader zeitnah mit dem Handel beginnt. Für gewöhnlich dauert der Prozess der Übertragung rund 4 Wochen an. Verbraucherzentralen raten dazu, den neuen Anbieter bei Abweichungen nochmals zu kontaktieren.
  • Steuern:
    Die alte Bank wird dem neuen Broker nicht nur die Wertpapiere, sondern auch alle Steuerdaten übermitteln. Trader müssen also keine zusätzlichen Schreiben an das Finanzamt aufsetzen.

Auch aus rechtlicher Sicht ist der Umzug des Aktiendepots problemlos und vor allem unbürokratisch möglich. Durch das grundsätzliche Kündigungsrecht und die Kostenfreiheit werden die Rechte von Tradern gestärkt.
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Fazit: Aktiendepot umziehen – unkompliziert und kostengünstig

Der Umzug des Aktiendepots läuft in fünf einfachen Schritten und vor allem kostenlos ab. Den Hauptteil der Arbeit erledigen dabei die Broker selbst, da Trader am Übertragungsprozess an sich nicht beteiligt sind. Wichtig ist, dass Anleger vor dem Umzug genaue Informationen über den neuen Broker einholen. Neben den Kosten beim neuen Unternehmen sollte vor allem dem Produktangebot und der Handelssoftware Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ist die Wahl des neuen Brokers getroffen, steht dem Depotwechsel – auch aus rechtlicher Sicht – nichts mehr im Wege.

Bilderquelle:
– http://de.statista.com/statistik/daten/studie/411439/umfrage/gruende-fuer-einen-bankwechsel-von-firmenkunden-in-deutschland/