ÖkoDAX – in liquide nachhaltige deutsche Unternehmen investieren

Januar 3, 2019 5:58 pm

Der ÖkoDAX wurde im Juni 2007 an der Deutschen Börse aufgelegt und bildet die Wertentwicklung aus dem Prime IG Renewable Energy Index ab. Hierbei werden die zehn am meisten gehandelten deutschen Unternehmen berücksichtigt, die in der Branche der erneuerbaren Energien tätig sind. Die Auswahl erfolgt nach der höchsten Marktkapitalisierung. Die ÖkoDAX Zusammensetzung erfolgt im Gleichgewicht, wobei über die ÖkoDAX Werte alle drei Monate entschieden wird. Orientieren sich Anleger an den Werten aus dem ÖkoDAX, sind sie auf dem neuesten Stand hinsichtlich der deutschlandweit erfolgreichsten nachhaltigen Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien.

  • ÖkoDAX besteht aus maximal zehn Unternehmen der Branche erneuerbare Energien
  • Zusammensetzung des Index erfolgt alle drei Monate neu
  • ÖkoDAX seit 2007 eine Marke der Deutsche Börse AG
  • Auswahl der Werte nicht immer nach Nachhaltigkeitsprinzip
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ÖkoDAX – was steckt dahinter?

Wichtige Trading-TippsWer nachhaltig investieren möchte und dafür die erneuerbaren Energien bevorzugt, findet die zehn liquidesten Unternehmen im ÖkoDAX. Die ÖkoDAX Zusammensetzung richtet sich nach den Werten aus dem Prime IG Renewable Energy Index, wobei jedoch nur deutsche Unternehmen berücksichtigt werden. Der Prime IG Renewable Energiy Index ist ein weltweiter Aktienindex, der die Performance der 30 führenden börsennotierten Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien abbildet. Der Fokus liegt auf Industrieunternehmen der regenerativen Energietechnik und lautet auf Euro. Die Berechnung erfolgt aller 60 Sekunden neu durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien in Münster. Wer in diesem Index aufgenommen wird, bestimmt die Free-Float-Marktkapitalisierung an den deutschen Handelsplätzen.

ÖkoDAX ist ein Produkt der Deutschen Börse AG

Die Deutsche Börse AG hat 2007 den ÖkoDAX eingeführt und damit eines von vielen eigenen Produkten geschaffen. Neben dem ÖkoDAX gibt es den bekannten DAX, den MDAX, den TecDAX und den SDAX. Die Berechnung der ÖkoDAX Werte basiert auf den Wertpapierkursen im Xetra. Die Kalkulation der Poster erfolgt börsentäglich zwischen 9:00 Uhr und 17:45 Uhr (MEZ).
Hinweis: Die ÖkoDAX Zusammensetzung wird jeden dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember angepasst. Dieser Termin wird nicht nur von den Anlegern, sondern auch von den Unternehmen selbst mit Spannung erwartet, denn häufig gibt es durch die Integration in den ÖkoDAX einen Kursschub. Da immer mehr Anleger nachhaltig investieren möchten, werden die Indizes der erneuerbaren Energien zunehmend interessanter.

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ÖkoDAX Zusammensetzung – alle drei Monate kann sich die Zusammensetzung ändern

Optionsscheine handelnWie die Erfahrungen zeigen, kann sich alle drei Monate, am dritten Freitag im Monat, die Zusammensetzung des ÖkoDAX ändern. Anleger erwarten mit Spannung die Veröffentlichung und schauen, ob sich das favorisierte Unternehmen auch nach der Modifizierung noch innerhalb der ÖkoDAX Werte befindet. Die aktuelle Zusammensetzung haben wir uns einmal näher angeschaut. Mit Datum vom 5. Dezember 2018 kam es noch nicht zur letzten Anpassung des Jahres, allerdings dauert es bis dahin nicht mehr lange. Gegenwärtig befinden sich folgende neun Unternehmen im ÖkoDAX:

  • CropEnergies
  • Noredex
  • Phoenix Solar
  • PNE
  • SFC Energy
  • SMA Solar
  • SolarWorld
  • VERBIO Vereinigte BioEnergie
  • Heliocentris Energy Solutions.

Die ersten sechs Unternehmen aus dieser Liste sind schon sehr lange im ÖkoDAX vertreten. SolarWorld und VERBIO BioEnergie sind ebenfalls „alte Hasen“ innerhalb der ÖkoDAX Zusammensetzung.

Schwankungen bei ÖkoDAX Zusammensetzung

Der Blick auf die Historie der ÖkoDAX Werte zeigt, dass es immer wieder Schwankungen gab. Die maximale Anzahl der vertretenen Unternehmen ist zwar auf zehn festgelegt, allerdings gab es zwischenzeitlich auch deutlich weniger Unternehmen. Ursache dieser Schwankungen sind beispielsweise Insolvenzen oder Übernahmen von Unternehmen. Bei einigen endete die Börsenzulassung, sodass sie nicht länger im ÖkoDAX vertreten waren.
Hinweis: Kreditinstitute haben verschiedene Zertifikate und andere Derivate zum ÖkoDAX herausgebracht. Die Deutsche Bank setzte ein Performance-Zertifikat auf. Auch die Bayerische Landesbank brachte 2011 Schuldverschreibungen mit ÖkoDAX Basis auf den Markt (Laufzeit fünf Jahre).
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Unternehmen, die aus verschiedenen Gründen aus dem ÖkoDAX ausschieden

Wir haben uns die ÖkoDAX Zusammensetzung der letzten Jahre einmal näher betrachtet. Es fällt auf, dass 2012 viele Unternehmen Insolvenz anmelden mussten oder durch eine Übernahme aus dem ÖkoDAX ausschieden. Smack Biogas wurde 2007 aufgenommen und noch im gleichen Jahr aus dem ÖkoDAX genommen, da das Unternehmen als Viessmann GmbH weitergeführt wurde. REpower Systems wurde ebenfalls 2007 aufgenommen, allerdings im Februar 2009 durch das Unternehmen Suzlon Energy übernommen, womit auch dieser Wert aus dem ÖkoDAX verschwand. Infolge Insolvenz schieden die folgenden Unternehmen aus:

  • Conergy AG (Aufnahme 2007)
  • Solon SE (Aufnahme 2007)
  • Centrosolar (Aufnahme 2012)
  • A.G. Solarstrom AG (Aufnahme 2012)

Bei der PETROTEC AG endete die Börsenzulassung im Oktober 2015 und damit die Listung im ÖkoDAX. Aufgenommen wurde das Unternehmen im Mai 2014.

Wechselnde Zusammensetzung beeinflusst Wertentwicklung

Die Wertentwicklung hat ebenfalls Einfluss darauf, welche ÖkoDAX Werte vertreten sind. Am 16. Juli 2007 erreichte der Kursindex 837 Punkte. Die Entwicklung der letzten Jahre ging jedoch bergab. Am 5.12.2018 wurde ein Punktestand von 20 erreicht. Vor allem 2011 kam es zu einem starken Wertverlust, da viele Unternehmen der Branche erneuerbare Energien nachgeben mussten. Die Aktie von Vestas Wind Systems verlor beispielsweise von März bis November 2011 über 70 Prozent. Das machte sich natürlich beim ÖkoDAX bemerkbar. Bevor Anleger in den Index investieren, ist daher der Blick auf die gegenwärtige Performance und die Wertentwicklung der letzten Monate unabdingbar.

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ÖkoDAX in der Kritik

Der ÖkoDAX steht bereits seit mehreren Jahren in der Kritik. Vor allem, da die ÖkoDAX Zusammensetzung nicht immer etwas mit „ökologischen“ Unternehmen zu tun hat. Zwar werden nur Unternehmen berücksichtigt, die aus der Branche der erneuerbaren Energien stammen, allerdings ist hier nicht immer alles so ökologisch wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag. Außerdem findet keine individuelle Bewertung statt, sondern die Aufnahme erfolgt ausschließlich auf Basis der Marktkapitalisierung. Damit werden die einzelnen ÖkoDAX Werte keiner individuellen Prüfung unterzogen, wie das etwa beim Natur-Aktien-Index der Fall ist. Schauen wir uns die Zusammensetzung auf der Website der Deutsche Börse AG an, fällt auf, dass hier nur eine schleppende Aktualisierung erfolgt. Das ist ein Indiz dafür, dass die Deutsche Börse womöglich nicht einmal mehr selbst an ihre kreierte Marke glaubt. Dennoch kann der Index weiterhin gehandelt werden.

ÖkoDAX Zusammensetzung – investieren Anleger wirklich nachhaltig?

Trader, die wirklich ökologisch nachhaltig investieren möchten, können sich die zwar den Index als Orientierungshilfe nehmen, sollten aber unbedingt auf weiterführende Informationsquellen und Indizes zurückgreifen. Die einzelnen Unternehmen engagieren sich zwar stark für erneuerbare Energien, doch damit ist nicht gesagt, dass wirklich sämtliche Produktionsabläufe nachhaltig durchgeführt werden. Die individuelle Prüfung fehlt, sodass keine Aussage möglich ist, ob es sich tatsächlich um moralisch vertretbare und nachhaltige Standards handelt. Selbst wenn ein Unternehmen in der Branche der erneuerbaren Energien angesiedelt ist, muss das nicht bedeuten, dass zum Beispiel nachhaltig mit den Ressourcen der Mitarbeiter umgegangen wird. Deshalb ist die Klassifizierung der Nachhaltigkeit wichtig.
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ÖkoDAX ETF – langfristig sauber investieren

Trading mit HandelsplattformImmer mehr private Haushalte und Unternehmen setzen auf erneuerbare Energien. Gründe hierfür sind der Klimawandel und Katastrophen, wie sie in den letzten Jahren immer häufiger stattfanden. Vor allem seit der Ölkatastrophe im Jahr 2010 im Golf von Mexiko ist klar, wie leicht ein Unternehmen Einfluss auf eine ganze Branche haben kann: Die Bohrinsel des Ölkonzerns BP explodierte und beförderte Millionen Tonnen von Öl in das Wasser. Dies führte zur bis dato größten Umweltkatastrophe in den USA. Spätestens mit diesem Vorkommnis rückten die erneuerbaren Energien wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.

Erneuerbare Energien für das Depot nutzen

Anleger können vom Trend der erneuerbaren Energien profitieren und sie zur Diversifizierung des Depots nutzen. Dafür eignen sich beispielsweise ÖkoDAX ETFs. Der Vorteil: Das Einzelrisiko für Wertpapiere ist nicht gegeben, stattdessen wird in mehrere Werte investiert. Es gibt zudem ÖkoDAX ETFs, die von drei Emittenten angeboten werden:

  • HypoVereinsbank: ISIN: DE000HV5YEX8
  • HSBC Trinkaus: ISIN: DE000TB0X4Q3
  • Zertifikat der Deutschen Bank ISIN: DE000DB80EK0

Die Wertentwicklung hängt von der ÖkoDAX Zusammensetzung ab. Da deutschlandweit die Fotovoltaikanlagen boomen, nimmt dieser Unternehmensbereich den größten Anteil ein. Gegenwärtig haben es jedoch die Solarunternehmen nicht leicht, denn Subventionen wurden gekürzt und günstigere regenerative Energien rückten in den Fokus, darunter Wind und Wasser.

Alternative zum ÖkoDAX

Stopp Loss TradingDeutsche Produzenten geraten wegen der scheinbaren chinesischen Übermacht immer mehr unter Druck, denn dort werden die Solaranlagen um ein Vielfaches günstiger produziert. Die Folge sind Markteinbußen und eine sinkende Marktkapitalisierung, was natürlich Auswirkungen auf die Performance des ÖkoDAX hat. Wer dennoch an der positiven Branchenentwicklung partizipieren möchte, kann sich mit dem Solactive China Solar Total Return Index befassen. Er beinhaltet chinesische Solartitel mit der größten Marktkapitalisierung. Dafür gibt es ebenfalls ein Zertifikat der Deutschen Bank, ISIN: DE000DB2CSL4.
Zum ÖkoDAX gibt es ökologische/nachhaltige initiierte Alternativen, die deutlich interessanter für Anleger sein können. Dazu gehört vor allem der Dow Jones Sustainability. Er schließt einige Branchen und Länder kategorisch aus und stehet für ein nachhaltiges Investment. In der Index-Familie werden Unternehmen aus den Branchen Glücksspiel, Pornografie, Alkohol und Tabak, kontroverse Waffen sowie konventionelle Waffen nicht berücksichtigt. Zugelassen sind aber Unternehmen aus den Bereichen der Atomenergie, Öl und Kohle sowie Abtreibung. Damit ist zwar auch hier die Nachhaltigkeit äußerst fraglich, dennoch gehört der Index hinsichtlich der nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten zu den erfolgreichsten weltweit.

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MSCI-Index-Familie als Alternative zu ÖkoDAX ETF

Für ein nachhaltiges Investment bekannt sind zudem die MSCI-Anlagen. Der MSCI SRI beispielsweise schließt Unternehmen aus Bereichen Atomenergie, kontroverse Waffen, konventionelle Waffen, Pornografie, Glücksspiel, Alkohol sowie Tabak kategorisch aus. Auch Unternehmen, die gentechnische veränderte Organismen für ihre Zwecke nutzen, finden sich hier nicht. Der MSCI SRI bietet aufgrund seiner bisherigen Performance ebenfalls eine interessante Investitionsmöglichkeit.

Weitere ETF-Alternativen zu ÖkoDAX ETF

ETFs haben den Vorteil, dass Anleger mit vergleichsweise wenig Kapital in mehrere Werte investieren können. Auch ETF-Sparpläne mit einer monatlichen Rate ab 50 Euro sind mittlerweile bei vielen Anbietern möglich. Zu den bekanntesten ETFs gehören:

  • UBS MSCI World SRI UCITS ETF
  • iShares DJ Global Sustainability UCITS

Die beste Trading-StrategieDer UBS MSCI World SRI UCITS ETF gilt als nachhaltiger ETF, der sich auf den Welt-Aktienindex von MSCI bezieht. Er schließt kontroverse Branchen aus und hat mit über 400 infizierten Wertpapieren eine enorme Streuung. Diese ETFs können auch mit Sparplänen bei einigen Anbietern gehandelt werden. Die Höhe ist variabel.
Als weitere Investitionsmöglichkeit steht der iShares DJ Global Sustainability UCITS zur Verfügung. Auch er gilt als nachhaltiger ETF und basiert auf dem Weltaktienindex von Dow Jones. Die Besonderheit: Schwellenländer sind inbegriffen und es werden ebenfalls kontroverse Branchen ausgeschlossen. Die Streuung ist mit ca. 600 Wertpapieren noch höher, sodass die Anleger eine größere Diversifikation haben. Auch hier ist das Investment über Sparpläne erfahrungsgemäß möglich. Wer also mit kleinerem Budget beginnen möchte, kann sich auf die monatlichen Investments mittels Sparpläne fokussieren.

Wie erkennen Anleger gute, nachhaltige ETFs?

Die Auswahl nachhaltiger ETS ist mittlerweile enorm. Deshalb ist es nicht immer ganz einfach geeignete Investitionsmöglichkeiten zu finden. Gute, nachhaltige ETFs sollten mindestens fünf Jahre am Markt bestehen und mindestens 100 Millionen Euro Anlegergeld gesammelt haben. Auch der Vergleich der Zusammenstellung hinsichtlich der Nachhaltigkeit ist sinnvoll, denn nicht alle Unternehmen wirklich nachhaltig oder ökologisch.

Fazit: ÖkoDAX ist interessant, steht jedoch in der Kritik

Den ÖkoDAX gibt es seit mehreren Jahren. Der Index bildet die zehn wichtigsten nachhaltigen Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien ab. Allerdings werden hier nur deutsche Unternehmen berücksichtigt. Wie die Erfahrungen zeigen, hat sich die Anzahl der Werte im ÖkoDAX in den letzten Jahren immer wieder verändert. Teilweise bestand die ÖkoDAX Zusammensetzung aus sieben Unternehmen, meist neun oder zehn. Grund hierfür waren oftmals Zusammenschlüsse von Unternehmen oder Insolvenzen. Für eine erste Orientierung nachhaltiger Unternehmen kann der ÖkoDAX durchaus hilfreich sein, wenngleich er umstritten ist. Berücksichtigt werden nur Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung der Branche erneuerbare Energien. Doch inwieweit diese Unternehmen wirklich nachhaltig agieren und ihre Unternehmenskultur zeigen, wird nicht bewertet. Deshalb ist nicht immer in allen Bereichen Nachhaltigkeit gewährleistet. Das Investment in ÖkoDAX ETF ist ebenfalls bei einigen Anbietern möglich, allerdings mit Blick auf die bisherige Performance nicht immer empfehlenswert. Wer nach nachhaltigen Investment-Alternativen bei ETFs sucht, sollte sich beispielsweise auch die Performances von DJSI oder MSCI ansehen.

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