Deutscher Nachhaltigkeitskodex – branchenübergreifend mehr Transparenz zu Unternehmen

Dezember 16, 2018 3:39 pm

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex branchenübergreifend mehr Transparenz und Standards für die unternehmerische Berichterstattung bezüglich nachhaltigen Handelns bieten. Eingeführt wurde er 2011, wobei immer wieder Überarbeitungen stattfinden. Mit dem DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex werden Unternehmen hinsichtlich 20 verschiedener Kriterien bewertet, um eine standardisierte Einschätzung in den Berichten zu erzielen. Allerdings handelt es sich bei dem Nachhaltigkeitskodex nicht um eine rechtlich verbindliche Prüfung, sondern um freiwillige Maßnahmen der Unternehmen. Wir stellen den Nachhaltigkeitskodex in seine Einzelheiten näher vor und zeigen, wie sich die Entwicklung des Kodex künftig gestalten soll.

  • DNK gibt es seit 2011
  • Kodex besteht aus 20 Kriterien
  • Unternehmen sind an DNK-Erklärung nicht rechtlich gebunden
  • Erklärung wird freiwillig einmal jährlich abgegeben
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Deutsche Nachhaltigkeitskodex – das steckt dahinter

Ins Leben gerufen wurde der DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex durch den Rat für nachhaltige Entwicklung bereits 2011. Damit war es branchenübergreifend möglich, eine größere Transparenz zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmen deutschlandweit zu etablieren. Der Rat der Nachhaltigkeit berät die Bundesregierung zu Themen der Nachhaltigkeit und engagiert sich in Projekten, um die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie fortzuführen. Eine weitere wesentliche Aufgabe des Rates ist es, in der Bevölkerung über die Nachhaltigkeitspolitik aufzuklären und dafür zu sensibilisieren. Deshalb wurde auch der Deutsche Nachhaltigkeitskodex als Instrument zur Unternehmensbewertung eingeführt. Insgesamt gehören dem Rat 15 Personen aus verschiedenen Bereichen an:

  • Umweltschutz
  • Sozialpolitik
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Entwicklungszusammenarbeit
  • Vertreter der Kirche
  • Gewerkschaftsvertreter

Ernannt werden die Mitglieder für eine dreijährige Mandatszeit durch die Bundeskanzlerin. Erstmals ernannte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder im April 2001 die Mitglieder des Rates, dessen Geschäftsstelle bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Berlin residiert.

Anwendung des DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex in der Praxis

Unternehmen wenden den Deutsche Nachhaltigkeitskodex auf freiwilliger Basis an und haben dafür meist intern ein eigenes Team. Innerhalb des Teams wird festgestellt, inwieweit sich das Unternehmen bereits an die 20 Kriterien des Kodex hält und wo Nachbesserungsbedarf besteht. Die Berichterstattung des Unternehmens an die Datenbank des Nachhaltigkeitskodex basiert auf freiwilligen Angaben. Wer sich in die Datenbank eingeloggt hat, erhält Zugriff auf die Unternehmensdaten und deren Performance in den einzelnen Kategorien.

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Kategorien im Deutsche Nachhaltigkeitskodex vorgestellt

Insgesamt besteht der DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex aus 20 Kategorien. Neben Strategie, Wesentlichkeit, Ziele, Tiefe der Wertschöpfungskette oder Verantwortung gehören auch dazu:

  • Regeln und Prozesse
  • Kontrolle
  • Anreizsysteme
  • Beteiligung von Anspruchsgruppen
  • Innovation- Produktmanagement
  • Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen

Umweltmanagement, Ressourcenmanagement, Arbeitnehmerrechte, Chancen-Gerechtigkeit, Qualifizierung, Menschenrechte, Gemeinwesen, politische Einflussnahme sowie gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten sind ebenfalls feste Bestandteile. Grundsätzlich sind viele Kategorien stets gut, um einen Vergleich der einzelnen Unternehmen möglichst genau vornehmen zu können. Allerdings ist auch entscheidend, wie umfangreich die Berichterstattung und Bewertung der jeweiligen Kategorie sind. Deshalb schauen wir uns die einzelnen Kategorien des Deutsche Nachhaltigkeitskodex näher an.

Strategie im Nachhaltigkeitskodex

Bei dieser Kategorie geht es darum, dass Unternehmen möglichst eine Nachhaltigkeitsstrategie in die Unternehmensabläufe implementieren. Im Zuge dessen kommunizieren die Unternehmen offen nach außen, welche Strategien sie für die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele anwenden, sodass dies nachvollziehbar ist. Unterteilt werden die Strategien in mittel- sowie langfristige Ziele. Bei der Betrachtung dieses Kriterium fließt auch die Umsetzung der Ziele oder die fehlende Umsetzung mit ein.
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Wesentlichkeit

Das zweite Kriterium im Nachhaltigkeitskodex ist die Wesentlichkeit. Unternehmen formulieren hier die ökologischen oder politischen sowie sozioökonomischen Besonderheiten ihres Unternehmensumfeldes. Beschrieben werden dabei nicht nur positive, sondern auch negative Aspekte, welche mit der Geschäftsausübung einhergehen. Auch die Einbeziehung von Chancen und Risiken unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte für das Unternehmen ist in dieser Kategorie fester Bestandteil. Wichtig auch: Das Unternehmen trifft selbst Schlussfolgerungen für sein künftiges Nachhaltigkeitsmanagement.

Ziele

Dieses Kriterium im Nachhaltigkeitskodex ist leicht verständlich. Die Unternehmen berichten, welche sie Ziele mittelfristig oder langfristig haben, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Hier wird auch auf priorisierte Ziele eingegangen und der Grund der Priorisierung definiert. Außerdem wird in dieser Kategorie erfasst, wie die Kontrolle der strategischen Nachhaltigkeitsziele erfolgt und wer dafür ansprechbar im eigenen Unternehmen ist. Wichtig hierbei: Bei diesem Kriterium beziehen die Unternehmen mit ein, inwieweit ihre eigene Nachhaltigkeitsziele sich auf Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen berufen.

Tiefe der Wertschöpfung

Das vierte Kriterium im DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex ist die Tiefe der Wertschöpfung. Die Unternehmen beschreiben, welche Wertschöpfungskette hinter ihren Dienstleistungen und Produkten steht (vom Einkauf der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt). Hier wird darauf eingegangen, inwieweit die Nachhaltigkeit in der Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielt und berücksichtigt wird. Außerdem wird hier auf vermeintliche ökologische oder soziale Probleme eingegangen und bekanntgegeben, wie Lösungsansätze für diese Problematik lauten. Außerdem wird in der Kategorie „Tiefe der Wertschöpfung“ auch veröffentlicht, inwieweit ein Unternehmen mit Zulieferern oder anderen Geschäftspartnern zum Thema Nachhaltigkeit kommuniziert.

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Verantwortung

In dieser Kategorie geht es um klare Zuständigkeiten in der Führungsebene. Die Unternehmen berichten, wer sich mit den Nachhaltigkeitsthemen (Analyse, Kontrolle sowie Strategie) im Unternehmen befasst.

Regeln und Prozesse

Wie wird Nachhaltigkeit im Alltag bei den Geschäfts- und Produktionsabläufen umgesetzt? Genau darum geht es bei diesem Kriterium. Die Unternehmen berichten, wie sie Nachhaltigkeit im unternehmerischen Alltag umsetzen.

Kontrolle

Die Unternehmen zeigen, wie sie die Nachhaltigkeitsziele kontrollieren und welche Leistungsindikatoren dafür angesetzt werden. Außerdem wird darüber Auskunft gegeben, wie die Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit der Datengrundlage gegeben sind.
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Anreizsysteme

Verwenden Unternehmen ein Vergütungssystem oder andere nicht-monetäre Anreizsysteme, um Nachhaltigkeitsziele umzusetzen oder Ideen dafür vorzubringen? Die Auskunft darüber ist Bestandteil der achten Kategorie. Die Unternehmen geben jedenfalls Auskunft darüber, wie die Ziele durch die Mitarbeiter oder verschiedene Gremien kontrolliert werden.

Beteiligung von Anspruchsgruppen

Hier identifizieren Unternehmen nicht nur verschiedene Anspruchsgruppen, welche mit ihrem Geschäftsfeld zu tun haben. Nein, sie definieren auch, wer die Anspruchsgruppen sind und wie der Dialog stattfindet. Daraus abgeleitet ergeben sich auch kommunikative Maßnahmen, um die Anspruchsgruppen über das Nachhaltigkeitsmanagement im eigenen Unternehmen zu informieren.

Innovations- und Produktmanagement

Unternehmen berichten, welche Auswirkungen die Erstellung von ihren Produkten und Dienstleistungen für die Nachhaltigkeit haben. Entscheidend ist auch, wie diese Auswirkungen ermittelt wurden. Wichtig: Unternehmen berichten in dieser Kategorie auch, welche Innovationsprozesse für die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung eingeführt werden/werden sollen. Gibt es bereits Innovationsprozesse, so werden diese detailliert entlang der Wertschöpfungskette in dieser Kategorie beschrieben.

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Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen

In dieser Kategorie berichten die Unternehmen, welche natürlichen Ressourcen sie für ihr unternehmerisches Handeln nutzen. Außerdem werden die wichtigsten natürlichen Ressourcen vorgestellt und deren Nutzungsintensität präsentiert.

Ressourcen-Management

Über die Zielsetzung der Ressourceneffizienz sowie die ökologischen Aspekte der unternehmerischen Tätigkeit wird in dieser Kategorie berichtet. Die Unternehmen stellen auch ihre konkreten Maßnahmen für die Strategien vor und zeigen, welche Ziele sie bisher erreicht haben. Auch die vermeintlichen negativen Auswirkungen der Ressourcennutzung sowie Beziehung zu Geschäftspartnern mit Bezug auf das Ökosystem werden hier näher beleuchtet.

Klimarelevante Emission

Die wichtigsten Emissionsquellen sowie deren Bedeutungen für das Unternehmen werden hier erläutert. Zudem berichten die Unternehmen, wie sie künftig klimarelevante Emissionen durch erneuerbare Energien ersetzen können/wollen. Hier werden auch die konkreten Maßnahmen zur Reduktion klimarelevanter Emissionen vorgestellt. Außerdem wird transparent darüber Auskunft gegeben, welche Ziele bislang bereits erreicht wurden und welche nicht erreicht werden konnten. Die Gründe dafür sind ebenfalls in dieser Kategorie gelistet. Außerdem gehen Unternehmen auf konkrete Reduktionsberechnungen ein.
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Arbeitnehmerrechte

Die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten ist in Deutschland enorm wichtig. Die Unternehmen stellen in dieser Kategorie vor, inwieweit die Rechte der Arbeitnehmer im Unternehmen eingehalten werden und wo es Defizite gibt. Dabei werden auch die internationalen Standards (bei international agierenden Unternehmen) berücksichtigt. Außerdem werden konkrete Maßnahmen vorgestellt, um künftig die Arbeitnehmerrechte noch besser umsetzen zu können sowie die Beteiligung der Mitarbeiter für das Nachhaltigkeitsmanagement zu erhöhen.

Qualifizierung

In dieser Kategorie geht es darum, künftige Zielsetzungen transparent zu machen. Dabei geht es beispielsweise um die Förderung des Gesundheitsmanagements, der Bildung oder der Digitalisierung innerhalb des Unternehmens. Unternehmen berichten, welche Strategien und Maßnahmen sie nutzen, um die Qualifizierung ihre Mitarbeiter und des Unternehmens auch künftig zu gewährleisten.

Menschenrechte

Die Einhaltung der Menschenrechte hat nicht nur in deutschen Unternehmen oberste Priorität. Unternehmen berichten darüber, wie sie mit konkreten Maßnahmen die Menschenrechte einhalten (auch Bezug nehmend auf etwaige Tochtergesellschaften sowie Zulieferbetriebe und Dienstleister). Zusätzlich werden konkrete Strategien sowie Maßnahmen vorgestellt, wie vermeintliche Menschenrechtsverletzungen (vor allem bei Zulieferbetrieben oder Tochtergesellschaften in anderen Ländern) bekämpft werden sollen und welche Risiken in Bezug auf Menschenrechte mit den Geschäftsbeziehungen einhergehen.

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Gemeinwesen

Wie trägt das unternehmerische Handeln zum Gemeinwesen bei? Über diese Frage berichten die Unternehmen in dieser Kategorie des Deutsche Nachhaltigkeitskodex. Dabei gehen sie auf wirtschaftliche, soziale, kulturelle und ökologische Themen in ihrer Region oder der Kommune ein, in welchem sich das Unternehmen befindet. Kooperationen mit regionalen Vereinen oder Institutionen werden in dieser Kategorie vorgestellt.

Politische Einflussnahme

Beteiligt sich das Unternehmen an aktuellen Gesetzgebungsverfahren und wenn ja wie? Die Unternehmen erläutern, inwieweit sie im Branchenverband politischen Einfluss geltend machen und ob beispielsweise Parteispenden geflossen sind. Außerdem zeigen sie transparent, warum sie sich politisch engagieren und warum gerade für dieses Ziel.

Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten

Gab es im Unternehmen rechtswidriges Verhalten (beispielsweise Korruption)? Die Unternehmen berichten in dieser Kategorie, wie sie rechtswidrigem Verhalten intern entgegentreten und welche Standards sowie Prozesse für die Überprüfung implementiert sind. Außerdem wird aufgezeigt, wie Führungskräfte für dieses Thema sensibilisiert worden sind/sensibilisiert werden sollen. Doch nicht nur die unternehmenseigenen Vorgänge sind diesbezüglich erforderlich, sondern auch die Auskunft über gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten bei Geschäftsbeziehungen.
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Wie erstellen Unternehmen ihre DNK-Erklärung?

Häufig ist der breiten Masse gar nicht klar, wie die Erklärung zum Nachhaltigkeitskodex bei den Unternehmen in der Praxis tatsächlich erstellt wird. Um den Kodex zu erfüllen, müssen die Unternehmen eine Erklärung verfassen, in der sämtliche 20 Kriterien berücksichtigt werden. Um zunächst damit zu beginnen, wird ein Nachhaltigkeitsteam im Unternehmen aufgesetzt bzw. durch externen Support eingebunden. Im Anschluss werden die einzelnen Kriterien des Nachhaltigkeitskodex bearbeitet und bewertet. Erfahrungsgemäß ist das die schwierigste Aufgabe, welche auch den größten Zeitaufwand erfordert. Nun kommt es zu Vorbereitung der DNK-Erklärung.

DNK-Erklärung wird geprüft

Wurde die Erklärung erstellt, wird sie geprüft. Ohne dieses Verfahren wird sie nicht in die Datenbank eingestellt. Dabei funktioniert die Zusendung ganz einfach: Die Unternehmen haben sich mit einem Account auf der Website registriert und laden ihre Erklärung hoch. Das zuständige DNK-Büro prüft sämtliche Angaben und informiert die Unternehmen dann darüber, ob das Prüfungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde. Erst dann erfolgt die Veröffentlichung in der Datenbank.

Warum machen Unternehmen die DNK-Erklärung?

Unternehmen nutzen die Erklärung häufig zur Unternehmenskommunikation. Damit werben sie bei Kunden, Lieferanten oder Auftraggebern beispielsweise damit, dass sie nachhaltig agieren. Vor allem bei der zunehmenden Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit kann dies beispielsweise bei Investoren gut ankommen.

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Kritik und Lob am Deutsche Nachhaltigkeitskodex

Grundsätzlich wird der DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex durch Organisationen und Institutionen positiv aufgenommen. Er soll es möglich machen, einen glaubwürdigen und transparent nachvollziehbaren Handel durchzuführen.
Allerdings gibt es auch Kritik zur Verbesserung der Kriterien und über deren Aussagekraft. Deshalb gibt es immer wieder Arbeitskreise für nachhaltige Unternehmensführung, in denen beispielsweise DAX-Konzerne, wie Bayer, Metro, Deutsche Post oder RWE, ihre Erfahrungen austauschen. Dazu gesellen sich Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften oder Nichtregierungsorganisationen sowie Einzelpersonen und Forschungsinstitute. Ziel ist es, den Nachhaltigkeitskodex zu verbessern und auf aktuelle Situationen zu reagieren.

Die Kritik: Unternehmensberichte teilweise veraltet

Es gibt für den Deutsche Nachhaltigkeitskodex eine zentrale Datenbank, in der die Unternehmen ihre Berichte hinterlegen. In der Theorie klingt das gut und auch transparent. Schauen wir uns jedoch die Praxis an, fällt auf, dass einige Berichte deutlich veraltet sind. Die BMW AG hat beispielsweise ihren letzten Bericht im Jahr 2012 eingestellt. Sicherlich kann es sein, dass sich wesentliche Bewertungskriterien nicht geändert haben, allerdings ist das durch die zunehmende Anpassung und Erweiterung der Kriterien unwahrscheinlich. Auch bei anderen Unternehmen ist dies zu beobachten.
Es gibt jedoch auch positive Beispiele. So hat beispielsweise der international agierende Konzern Bilfinger SE lückenlos seine Berichte seit 2011 bis 2017 eingestellt. In der Theorie ist der DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex deshalb laut unserer Einschätzung eine gute Möglichkeit, um Unternehmen wirklich transparent bezüglich der Nachhaltigkeit vergleichen zu können. Allerdings bedarf es hierfür auch einer lückenlosen Berichterstattung.
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Fazit: DNK Deutscher Nachhaltigkeitskodex – 20 Kriterien für mehr Transparenz

Nachhaltigkeit ist ein zunehmend wichtiger werdendes Thema in der Gesellschaft. Auch die Politik fordert von den Unternehmen mehr Aktionismus beim nachhaltigen Handel. Um bei den Unternehmen einen Vergleich transparent zu ermöglichen, gibt es seit 2001 den Deutsche Nachhaltigkeitskodex. In ihm werden 20 verschiedene Kriterien rund um das Thema Nachhaltigkeit bewertet und durch die Unternehmen selbst in einer Erklärung veröffentlicht. Optimalerweise findet jährlich die Berichterstattung statt, welche zentral in der Datenbank des Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht wird.
In der Praxis zeigt sich allerdings, dass nicht alle Unternehmen einen jährlichen Bericht erstellen. Theoretisch sind die Ansätze des Nachhaltigkeitskodex gut, um transparent über das Thema Nachhaltigkeit zu informieren und diese Informationen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Vorteil: Die Unternehmen erklären sich selbst freiwillig dazu bereit, diesen Bericht abzugeben, der dann allerdings vor Veröffentlichung durch die DNK-Büros überprüft wird. Eine rechtliche Grundlage, die verpflichtend ist, gibt es aber nicht. Dennoch kann der Kodex für viele Investoren eine Möglichkeit bieten, um gezielt nach nachhaltig agierenden Unternehmen zu suchen und sich die Unternehmensinformationen kostenfrei zugänglich zu machen.