Robo Advisor Deutschland: Das sollten Anleger wissen

Juni 6, 2019 3:30 pm


Robo Advisor sind in Deutschland zwar noch nicht so bleibt wie in Amerika, das könnte sich jedoch bald ändern. Denn natürlich wählen viele Robo Advisor Deutschland als Heimatland. Hier finden sie eine optimale Infrastruktur vor und viele Anleger, die sich weiterbilden, ohne sich dabei ständig mit der Optimierung ihres Portfolios beschäftigen zu wollen.
Optimale Voraussetzungen also für die Anbieter. Doch was bedeutet die große Konkurrenz für die Anleger? Wir informieren über den derzeitigen Markt und welche Anbieter es aktuell gibt, wie sie sich unterscheiden und worauf Anleger achten sollten, die sich für die automatisierte Vermögensverwaltung interessieren.
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  • Robo Advisor Markt wächst stark
  • Doch nicht alle Anbieter werden überleben
  • Unterschiede in der Art des Risikomanagements
  • Kunden sollten verschiedene Anbieter in Betracht ziehen

Robo Advisor Markt Deutschland: Starkes Wachstum prognostiziert

Der Robo Advisor Markt gilt als zukunftsträchtig und konnte in den vergangen Jahren immense Wachstumsraten vorweisen. Welche Volumen tatsächlich investiert sind, hängt auch von der Art der Schätzung ab. Statista hält beispielsweise für 2019 ein Anlagevolume von knapp 7,5 Milliarden.
Teilweise sind die Erwartungen jedoch deutlich darunter. So hatte beispielsweise die Unternehmensberatung Oliver Wyman geschätzt, dass 2019 rund 10 Milliarden Euro im Robo Advisor Markt Deutschland investiert werden. Mitte 2019 wurde diese Einschätzung halbiert.
Die Prognosen von Statista deuten allerdings durchaus darauf hin, dass das Anlagevolumen in Zukunft deutlich zunehmen wird:

  • 2020: 12,355 Milliarden Euro
  • 2021: 18,137 Milliarden Euro
  • 2022: 24,315 Milliarden Euro
  • 2023: 30.382 Milliarden Euro

Damit hätte sich das Anlagevolumen innerhalb von nur fünf Jahren verachtfacht. Ob Robo-Advisor dieses Wachstum tatsächlich erfüllen können, wird sich natürlich erst zeigen. Neben dem tatsächlichen Wachstum wird natürlich auch die Marktentwicklung entscheidend dafür sein, ob diese Einschätzung erfüllt werden kann oder nicht. Bei einer anhaltenden Hausse wird dies natürlich deutlich leichter sein als bei einer Baisse.
Das durchschnittliche Anlagevolumen lag 2018 übrigens bei 18.755 Euro je Kunde. Auch dieser Betrag soll sich innerhalb der nächsten fünf Jahren fast verdoppeln. Möglich wäre dies nur durch einen erheblichen Vertrauensgewinn, denn viele Anleger „testen“ die Anbieter bislang mit geringen Teilen ihrer gesamten Geldanlage.
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Konsolidierungswelle unter den deutschen Robo Advisorn

Trading mit HandelsplattformDas Trendthema Robo Advisor sorgt in der Anfangsphase dieser Investmentmöglichkeit natürlich dafür, dass zahlreiche Anbieter auf den Markt kamen. Die hohen Wachstumsraten schienen einen geschäftlichen Erfolg zu begünstigen.
Derzeit sorgt dies dafür, dass rund 40 Anbieter für automatisierte Vermögensverwaltung auf dem deutschen Markt tätigt sind. Allerdings ist es utopisch, dass diese sich dauerhaft behaupten. Vielen ist es nicht gelungen, einen nennenswerten Marktanteil zu erreichen.
Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Oliver Wyman bestehen aufgrund der Größte des Marktes nur für rund 12 Anbieter realistische Chancen, dauerhaft profitabel zu arbeiten. Demnach hätten viele der sehr jungen Anbieter die Ausgaben für die Gewinnung von Kunden unterschätzt. Derzeit soll zudem nur jeder 40. Interessent auch Kunde werden.
Eines der Probleme von vielen Robo-Advisor Deutschland ist demnach, dass sie es nicht geschafft haben, eine vertrauenswürdige Marke aufzubauen, während dies jedoch für die Vermögensanlage eine entscheidende Rolle für die meisten Kunden spielt. Hinzu kommt das recht junge Alter der Anbieter, die deswegen nur eingeschränkt mit belastbaren Fakten überzeugen können.
Vor allem die Kooperation mit etablierten Banken scheint dabei eine Erfolgsgarant zu sein. Dies gilt jedoch nur eingeschränkt für Robo-Advisor, die von den Banken selbst stammen. Viele Geldinstitute vernachlässigen ihre Robo-Advisor, bzw. fördern diese nicht genug. Laut Hübner von Oliver Wyman liegt dies vor allem daran, dass sie  fürchten, ihr Kerngeschäft dadurch zu schwächen.

Was sind Robo Advisor überhaupt?

Robo Advisor bieten eine automatisierte Vermögensverwaltung, die oftmals deutlich günstiger ist, als herkömmliche Vermögensverwaltungen. Möglich wird dies dadurch, dass die Robo Advisor Musterportfolios erstellen, die unterschiedliche Risikostrukturen aufweisen. Kunden können sich für eines dieser Musterportfolios entscheiden und erhalten oft Tipps, welches Portfolio zu ihnen passen könnte.
Die Kunden investieren dann in dieses Portfolio – genauso wie viele andere Kunden. Der Robo Advisor verwaltet das Musterportfolio und die Änderungen werden auf die Kundenportfolios übertragen. Auf diese Weise ist es den Robo-Advisorn zu deutlich geringeren Kosten möglich, eine Vermögensverwaltung auf hohem Niveau durchzuführen.
Dabei investieren sie in der Regel in ETFs, also passive Indexfonds. Diese versuchen, einen Index möglichst genau abzudecken. Robo Advisor, die so vorgehen und dauerhaft investiert bleiben, möchten den Markt nicht schlagen, sondern ihre Anleger möglichst umfangreich von seinem historisch gesehene stetigen Wachstum profitieren lassen. Grundlage hierfür sind wirtschaftstheoretische Überlegungen, nach denen es Anleger meist nicht gelingt, den Markt zu schlagen, das Risiko beim Versuch jedoch zunimmt.
Es gibt jedoch auch einige Anbieter, die ein aktives Risikomanagement betreiben. Sie versuchen meist mit Algorithmen, teilweise jedoch auch mit menschlicher Erfahrung, riskante Marktsituationen herauszufiltern und rechtzeitig in andere Märkte umzuschichten. Passive Robo Advisor gleichen hingen nur gelegentlich die Gewichtung wieder an, ermöglichen so im Optimalfall allerdings auch einen positiven Effekt, da Anleger so automatisch dann kaufen, wenn ein Markt günstig ist.
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Robo Advisor Deutschland: Welche gibt es und zu welchen Konditionen?

Derzeit gibt es rund 40 verschiedene Robo-Advisor auf dem Markt, aber nicht alle sind von Bedeutung. Eine Auswahl der wichtigsten zwei Dutzend haben wir uns bereits genauer angesehen und jeweils einen Robo Advisor Deutschland Test durchgeführt, sodass sich unsere Leser unkompliziert über das jeweilige Angebot und seine Vor- und Nachteile informieren können.
Wie hoch die Kosten für Robo Advisor sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter beispielsweise die Art des Risikomanagements oder die Mindesteinlage. Die Stiftung Warentest hat verschiedenen Robo-Advisor analysiert und dabei herausgefunden, dass Anleger zwischen 0,6 und 1,87 Prozent ihres Anlagevermögens pro Jahr als Gebühr einplanen müssen. Selbst der teuerste Robo-Advisor ist dabei immer noch leicht günstiger als ein ausgewogener Mischfonds im Durchschnitt (1,92 %). Zwischen 0,39 und 1,2 Prozent fallen dabei für die Dienste des Robo-Advisors und die Depot- und Umschichtungskosten an, der Rest wird durch die Fondsverursacht.
Ebenso unterschiedlich sind die Mindestanlagen. Moneyfarm können Kunden schon ab 10 Euro monatlich nutzen. LIQID bewegt sich am anderen Ende der Spannweite: Hier müssen Anleger als Einmalanlage mindestens 100.000 Euro investieren.
Die Kündigungsfrist ist bei Robo Advisorn üblicherweise sehr kurz. Kunden erhalten ihr Geld oftmals schon innerhalb von 30 Tagen zurück. Nicht alle ermöglichen den Wechsel in ein anderes Portfolio ohne Probleme und Einschränkungen. Teilauszahlungen sind bei den meisten Robo Advisorn möglich, Auszahlpläne hingegen nur bei wenigen Anbietern.

Welches ist der größte Robo Advisor Deutschlands?

Wichtige Trading-TippsIm Jahr 2018 soll es sechs Robo-Advisor geben, die es geschafft haben, mindestens 100 Millionen Euro Vermögen zu verwalten:

  • Scalable Capital
  • Cominvest
  • Liqid
  • Quirion
  • Weltinvest & Truevest

Quirion verwaltet derzeit über 240 Milionen Euro und Moneyfarm ist mit 85 Millionen Euro ebenfalls nah daran, einen neunstelligen Betrag verwalten zu dürfen, Easyfolio, Fintego und Whitebox werden auf rund 50 Millionen Euro taxiert. Nennenswerte Summen werden zudem von Investify, Visualvest und Growney verwaltet, Wüstenrot ist mit 5 Millionen (geschätzt) auf den 15. Rang.
Unumstrittener Spitzenreiter ist ohne Frage Scalable Capital. Mit einer Milliarde Euro kann der Robo Advisor genauso viel Vermögen verwalten wie die folgenden vier Anbieter zusammen.  Dabei scheint das Alter keinen bedeutenden Einfluss zu haben. Ein First Mover Advantage ist jedenfalls nicht feststellbar. Mit Scalable Capital (2016) und Cominvest (2017) und Liquid (2016) sind jüngere Anbieter an der Spitze. Die älteren Anbieter wie Moneyfarm und Fintego, die beide 2013 gestartet sind, konnten sich hingegen nur deutlich geringere Marktanteile sichern.
Es bleibt natürlich spannend, ob es in der Zukunft einigen der Robo Advisorn aus der zweiten Reihe gelingen wird, sich mehr Marktanteile zu sichern. Es scheint jedoch eindeutig zu sein, dass sich Anleger sehr gerne für Robo-Advisor entscheiden, die sich durch ihr Risikoinvestment von anderen Anbietern abgrenzen oder aber sehr günstig sind.
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Diese unterschiedlichen Arten von Robo-Advisorn gibt es

Optionsscheine handelnEin Robo Advisor Deutschland Vergleich offenbart in der Funktionsweise teilweise sehr unterschiedliche Ansätze. So gehen die meisten Robo-Advisor davon aus, dass der Markt nicht zu schlagen ist und nutzen deswegen auch keine Market Timing-Ansätze. Andere Robo-Advisor nutzen ein aktives Risikomanagement, das entweder Risiken oder Chancen identifizieren möchte und so noch höhere Renditen verspricht. Diese sind allerdings oftmals auch deutlich teurer, da der Aufwand natürlich auch größer ist.
Eine weitere Möglichkeit der Unterscheidung ist das Service-Level. Manche Anbieter geben eine bloße Empfehlung, welche ETFs sich für ein Portfolio eignen würden, das dem Risikotyp des Kunden entspricht. Andere informieren Kunden, wenn sie ihr Portfolio umschichten sollten und gibt auch Tipps über eine sinnvolle Höhe. Wieder andere können für den Kunden automatisch umschichten. Welches Service-Level ein Robo Advisor nutzt, hängt oftmals auch mit der Lizenz zusammen, die der Robo-Advisor erhalten hat. Zwischen Vermögensberatung (die ersten beiden Typen) und Vermögensverwaltung (Full Service-Robo-Advisor) besteht ein großer Unterschied bei der Regulierung.
Einige Robo-Advisor legen deswegen auch einfach Dachfonds auf, in denen jeweils unterschiedliche Risikoprofile umgesetzt werden. Die Abrechnung findet dabei in der Regel über die Fondsverwaltungsgebühr statt und der Kunde kann den Fonds über die Börse erwerben. Obwohl hier die Einstiegshürden natürlich sehr gering sind, hat sich diese Art der Vermögensverwaltung kaum durchgesetzt. Die meisten Anleger setzen auf eine Full Service-Lösung, bei der der Robo-Advisor auch das Depot verwalten darf. Sonst wäre aufgrund der Ersparnis und der Wahlfreiheit bei den ETFs eine eigene Zusammenstellung des Portfolios die sinnvollere Wahl.

Wie hoch ist die Rendite bei Robo-Advisorn?

Kosten des TradingsDie Rendite der Robo Advisor richtet sich nach vielen verschiedenen Merkmalen. Grundsätzlich gilt, dass Kunden, die eine hohe Rendite möchten, auch ein höheres Risiko eingehen müssen. Im Falle der Robo-Advisor ist es jedoch üblicherweise so, dass es Portfolios mit einem recht geringen Risiko gibt, zugleich jedoch auch Portfolios mit einem recht hohen Risiko. Das Risiko wird bei den meisten über den Aktienanteil skaliert, sodass häufig bereits eine mehrjährige Anlagedauer ausreicht, um es zumindest historisch gesehen deutlich zu verringern. Die Wertsteigerungen sind zeitweise jedoch sehr stark und nicht für jeden Anleger leicht zu ertragen.
Dementsprechend ist es auch nicht möglich, die Rendite eines Portfolios mit 40 % Aktienanteil mit einem Portfolio mit 60 % Aktienanteil zu vergleichen. Unter normalen Bedingungen ist die Rendite im zweiten Fall deutlich größer, in schlechten Marktphasen hingegen der Verlust.
Es ist entsprechend schwierig, die unterschiedlichen Renditeangaben sinnvoll zu vergleichen. Ohne eine Risikoangabe ist der Wert letztlich nicht aussagekräftig. Zudem existieren die meisten Robo-Advisor – wenn überhaupt – erst seit ein paar Jahren. Die Renditeangaben sind also ebenfalls nur eingeschränkt aussagekräftig. So haben die meisten Robo Advisor im Jahr 2018 sogar einen Verlust in fast allen Portfolios verzeichnen müssen, weil es für die Börse ein eher schwaches Jahr war.
Die Rendite der deutschen Robo Advisor wird im riskantesten Portfolio in der Regel mit fünf bis sieben Prozent veranschlagt, was dem durchschnittlichen Wachstum der Börsen entspricht.
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Passives oder aktives Risikomanagement? Vor- und Nachteile

Passive und aktive Robo Advisor wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich und in der Praxis sind sie dies für den Kunden häufig auch. Letztlich handelt es sich allerdings um zwei vollkommen unterschiedliche Ansätze.
Passive Robo Advisor sind in gewisser Weise die Stoiker unter den Vermögensverwaltern. Sie gehen davon aus, dass der Markt langfristig nicht zu schlagen ist und stützen sich dabei natürlich auf wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisse, dabei nicht zuletzt auf die Markteffizienzhypothese von Eugene Fama. Nach ihr sind alle Informationen eingepreist und überdurchschnittliche Gewinne sind nicht langfristig möglich. Dementsprechend folgen passive Robo-Advisor lediglich den Märkten und decken diese so gut wie möglich ab. Wer dies beispielsweise in den letzten Jahrzehnten mit dem US-Markt getan hatte, konnte sich immerhin über eine Rendite von knapp sieben Prozent freuen – recht ansehnlich. War ein Anleger hingegen nicht dauerhaft investiert, sank die Rendite vor allem durch sehr starke Tage deutlich.
Eine andere Denkweise verfolgen aktive Robo-Advisor. Sie sind oft auch der Meinung, dass sich Kursgewinne nicht vorhersagen lassen, es jedoch durchaus möglich ist, Risiken zu umgehen. Wenn sie bestimmte Warnzeichen erkennen können, ziehen sie deswegen Kapital aus dem jeweiligen Markt ab. Sollten sich die schlechten Vorzeichen wieder ändern, investieren sie wieder. Wie genau sie das Risiko erkennen und wann sie Maßnahmen ergreifen, hängt vom Anbieter ab. Viele nutzen Algorithmen, andere verlassen sich auch sehr stark auf die Erfahrung der eigenen Analysten.
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Robo Advisor Deutschland Test: So finden Kunden den richtigen Robo Advisor

Die beste Trading-StrategieWer einen Robo-Advisor nutzen möchte, muss sich über viele unterschiedliche Fragen klar werden. Viele Robo-Advisor sind ähnlich, allerdings sind manche Unterschiede entscheidend. So sollte sich der Anleger zuerst dafür entscheiden, ob er einen Full-Service-Robo-Advisor nutzen möchte, der die Umschichtung ohne erneute und explizite Zustimmung durchführen darf, oder ob er für weniger Service auch weniger zahlen möchte.
Die Art des Risikomanagements ist ein zweites wichtiges Kriterium für die Entscheidung. Wer denkt, dass auch Algorithmen Market Timing nicht beherrschen, sollte einen Fokus auf das passive Risikomanagement legen. Es kann sich jedoch durchaus lohnen, sich mit den Ansätzen der verschiedenen aktiven Robo Advisor auseinanderzusetzen.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Einstiegshürden. Manche Robo Advisor kommen für Kleinanleger nicht in Frage. Sie auszuschließen, ist oftmals sehr hilfreich.
Die verbleibenden Robo-Advisor können nun auch hinsichtlich ihrer Kosten betrachtet werden. Es ist jedoch sinnvoll, nicht nur die Gebühren als letztes Entscheidungskriterium zu nutzen. Mindestens genauso wichtig ist die Qualität der ETFs. Bei der Auswahl der ETFs sollte ein Robo Advisor zudem immer maximale Transparenz zeigen. Ohnehin ist Transparenz eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale eines Robo-Advisors. Natürlich lassen sich die Anbieter nicht immer gerne in ihre Karten gucken, es sollte jedoch auch für Laien nachvollziehbar sein, warum und wie sie Investitionsentscheidungen für den Kunden treffen.
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Darauf sollten Kunden beim Vergleich der Robo-Advisor achten

Stopp Loss TradingWer einen Robo-Advisor sucht, sollte sinnvollerweise darauf achten, dass er die Gebühren fair miteinander vergleicht. Es ist nämlich beispielsweise nicht sinnvoll, die Gebührenstruktur von aktiven Robo Advisorn mit denen von passiven zu vergleichen. Ein aktives Risikomanagement erfordert deutlich höheren Aufwand und ist somit auch teurer.
Genauso wichtig ist der Unterschied auch in Bezug auf Anlagevermittler oder Vermögensverwalter. Ein Anlagevermittler muss zwar auch registriert sein, insgesamt jedoch deutlich lockerere Bedingungen erfüllen. Zudem hat er nach dem Anfangsinvestment nichts mehr mit der Geldanlage zu tun. Anders der Vermögensverwalter, der das Portfolio in der Regel kontrolliert und optimiert und dafür natürlich bezahlt werden muss.
Außerdem sollten Interessenten beachten, dass Robo Advisor die Gebühren teilweise nicht transparent genug angeben. Grundsätzlich muss ein Anleger mit den folgenden Kosten rechnen:

  • Verwaltungsgebühr
  • Depotführungskosten
  • Kosten für Erwerb, Verkauf und Umschichtung der ETFs
  • TER der ETFs

Nicht alle Robo-Advisor geben zumindest in ihrer Werbung alle Kosten an. Wer also nicht unangenehm überrascht werden möchte, muss prüfen, ob in der beworbenen Gebühr alle Kosten enthalten sind, oder ob noch mehr Gebühren auf ihn zukommen. Ist dies der Fall spricht dies zudem für mangelnde Transparenz, was immer ein erhebliches Gegenargument gegen einen Robo-Advisor sein sollte.
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Investment in ETFs: Vor -und Nachteile

ETFs sind wie auch Robo Advisor eines der Trendthemen der Finanzbranche und haben in den letzten Jahren einen unglaublichen Zulauf erfahren. Inzwischen gibt es so viele Anleger, die in ETFs investieren, dass Unternehmen wie BlackRock über die Geldanlage der Kunden zu den wichtigsten Einzelaktionären bei den meisten Großunternehmen der Welt gehört.
Grund für den großen Erfolg sind natürlich die zahlreichen Vorteile. Wenn die Annahme stimmt, dass Anleger ohnehin nicht den Markt schlagen können und dies auch erfahrenen Investoren üblicherweise nicht dauerhaft gelingt, ist es natürlich sinnvoll, den Markt so genau wie möglich abzubilden. So sind Gewinne sicher und starke Verluste durch menschliche Fehler werden minimiert. Noch dazu sind ETFs sehr kostengünstig, da sie passiv verwaltet werden und kein Star-Investor einen großen Teil der Verwaltungsgebühren kostet.
Auf der anderen Seite entstehen durch ETFs möglicherweise auch Risiken. Derzeit regulieren sich die Märkte auch durch geschickte Anleger, die Informationen sammeln und so den Wert eines bestimmten Unternehmens recht gut einschätzen können. Wenn immer mehr Menschen automatisiert investieren, könnte dies nicht mehr der Fall sein. Ein Problem könnte sich zudem in Krisenzeiten ergeben, wenn Anleger ihre ETFs abstoßen, ohne dass die entsprechende Liquidität vorhanden ist. Ohnehin könnten automatische Verkäufe letztlich auch zu größeren Verlusten führen, als bei einer menschlichen Vermögensverwaltung der Fall wäre, die Mut und Ausdauer hat, Verluste auszusitzen.
Zum Grundgedanke eines Robo-Advisors passen ETFs allerdings hervorragend.
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Welche Zinsen unterliegen Gewinne bei Robo Advisorn?

Immer dann, wenn ein Robo Advisor Deutschland als Heimatland  hat und der Kunde dort Geld anlegt, kann der Anleger davon ausgehen, dass die üblichen deutschen Steuern anfallen. Das bedeutet also, dass die übliche Abgeltungssteuer für Gewinne fällig wird. Dies gilt bei den folgenden typischen Ereignissen:

  • Ausschüttungen
  • Umschichtungen
  • Verkaufsgewinne

Sie alle werden von der Abgeltungsteuer erfasst. Dieses Thema ist auch für Robo Advisor Kunden deswegen wieder deutlich relevanter geworden, weil viele ETF-Anbieter ihre ETFs auf ausschüttend umgestellt haben. Als Anlass gilt das Teilfreistellungsgesetz, nachdem ein Großteil der Gewinne unter bestimmten Umständen nicht mehr vom Anleger versteuert werden müssen. Je höher der Aktienanteil eines ETFs ist, umso höher ist die Steuerersparnis.
Grundsätzlich fallen auf alle Kapitalerträge allerdings Steuern von 25 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags und der Kirchensteuer an. In der Praxis kann die Steuer also auch 26,4 % oder 27,8 % betragen. Jeder Steuerzahler kann jedoch einen Freibetrag von 801 Euro nutzen. Bis zu diesem Betrag werden also keine Steuern fällig.
Die meisten Robo Advisor aus Deutschland akzeptieren deswegen natürlich auch einen Freistellungsantrag. Bislang arbeitet jedoch nach unserem Wissen keiner der Robo Advisor jeweils für den Einzelfall steueroptimiert. Derartige Servicedienstleistungen sind nur bei herkömmlichen Vermögensverwalter Teil der Leistungen, die jedoch deutlich teurer bezahlt werden müssen.
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Fazit: Robo Advisor in Deutschland beliebt – noch haben Kunden viel Auswahl

Robo Advisor sind eines der Trendthemen für Privatanleger. Sie versprechen Kunden gegen sehr geringe Gebühren eine Vermögensverwaltung, die für ihr Risikoprofil perfekt geeignet ist. Da überrascht es wenig, dass Robo-Advisor auch in Deutschland absolut auf dem Vormarsch sind. Innerhalb von wenigen Jahren konnten sie Kunden so sehr von dem Konzept überzeugen, dass 2019 voraussichtlich zwischen 5 und 7,5 Milliarden Euro in diesem Markt investiert sind.
Dabei findet sich unter den Anbietern die gesamte Bandbreite an Robo Advisorn: Von einfachen Anlageberatern bis hin zu Vermögensverwaltern, Anbietern mit aktivem oder passiven Risikomanagement, Anlagen ausschließlich in ETFs oder Fonds bis hin zum nachhaltigen Investment – jeder Kunde kann einen Robo Advisor finden, mit der Robo Advisor Performance, die zu ihm passt.
Doch nach Marktbeobachtern droht bereits die erste Konsolidierungswelle. Von den drei Dutzend Robo Advisorn, die derzeit auf dem Markt sind, werden sich demnach rund zwei Drittel nicht langfristig halten können. Wir stellen die wichtigsten Robo Advisor aus Deutschland in unserem Vergleich vor und zeigen die Unterschiede. Auf diese Weise können Kunden eine fundierte Entscheidung treffen und den optimalen Robo-Advisor finden.

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