Wettbewerbsverzerrung bei Amazon?

Juni 12, 2015 5:00 pm

Der Online Händler Amazon gehört zu den Giganten seiner Sparte. Weltweit genutzt und fest etabliert, verkauft Amazon Millionen Produkte täglich und erwirtschaftet Gewinne in schwindelerregenden Höhen. Die Besonderheiten heben den Händler von seinen Konkurrenten ab. Nicht nur Amazon Prime, ist eine außergewöhnliche Verkaufsstrategie des Branchenriesen. Auch die Vielzahl an Produkten jeglicher Kategorien und der kostenlose Versand ab einem Bestellwert von 29 Euro, katapultieren Amazon an die Spitze im Geschäft mit dem Onlinehandel. Speziell im Bereich eBooks, hat sich Amazon die Marktvorherrschaft gesichert. Tausende eBooks wandern über den virtuellen Ladentisch. Natürlich bietet der Riese, um den Gewinn zu maximieren, einen eigenen eBook-Reader an. Die Machtposition im eBook-Bereich, wirft allerdings einige Schatten voraus.

Wettbewerbsverzerrung?

Neuesten Berichten zufolge, leitet die europäische Kommission eine Wettbewerbsprüfung im Bereich des eBook-Vertriebs bei Amazon ein. Es werden unlauterer Wettbewerb und geheime Absprachen zwischen dem Giganten Amazon und den Verlagen vermutet. Laut EU, gehört Amazon zur Spitze in Europa, wenn es um den Vertrieb von eBooks geht. Angeblich will Amazon die genauen Konditionen der Verlage mit den Konkurrenten wissen und dementsprechend gleich behandelt werden. Diverse Klauseln in den einzelnen Verträgen stoßen auf Kritik und es wird die Vermutung laut, dass sich Amazon einige Wettbewerbsvorteile beschafft. Im Rahmen der Möglichkeiten wurde nun das Prüfungsverfahren eröffnet. Von Wettbewerbsverzerrung ist die Rede und es wird sich bald heraus stellen ob die Prognosen der Kommission richtig liegen.

Folgen einer Wettbewerbsverzerrung für die Kunden

Amazon versucht seine Position im EBook-Bereich zu nutzen

Amazon versucht seine Position im EBook-Bereich zu nutzen

Der Kunde kann mit solchen unlauteren Mittel von den wirklichen Schnäppchen abgelenkt werden. Auch besteht die Gefahr, dass neue und gute eBooks keine Beachtung finden werden. Amazon nimmt nur eBooks in das Sortiment auf, welche durch Vertragsbindung mit den Verlagsfirmen angeboten werden. Eventuell kommen die Verbraucher nicht in den Genuss aller eBooks, die derzeit zu den Topsellern gehören. Auch der Preis kann durch Absprachen gezielt beeinflusst werden. Die Konkurrenz wird verdrängt und es besteht kein natürliches Angebot-Nachfrage Preisverhältnis mehr. Sicher sind solche Themen nur Spekulationen, aber die Chance ist realistisch das Amazon versucht sich Vorteile zu verschaffen. Die Leidtragenden sind immer die Kunden. Ein geringeres Sortiment und unnatürliche Preise, wären eine Folge von Wettbewerbsverzerrung.
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Entwicklungszentrum von Amazon in Berlin

Die Folgen der Digitalisierung sämtlicher Medien sind klar erkennbar. Immer mehr Nutzer kaufen sich kein reguläres Buch, sondern schwören auf ein eBook. Noch ist der Markt ausgewogen, die Bücher wurden noch nicht vom Markt verdrängt. Langfristig geht die Tendenz aber eher in die Richtung der digitalen Medien. Die Zukunft ist nicht mehr aufzuhalten. Aufgrund der kompakten eBook-Reader und immer neuen Entwicklungen in dieser Sparte, ist es kinderleicht ein „Buch“ digital zu betrachten. Amazon passt sich der Entwicklung an und eröffnete am Donnerstag ein neues Zentrum für eBook-Entwicklung in Berlin. Damit will der Marktführer seine Position weiter ausbauen, trotz der aktuellen Krise in Bezug auf das schwebende Prüfungsverfahren durch die europäische Union. Im Entwicklungszentrum im Stadtteil Mitte, sollen in Zukunft Software-Entwickler, Software-Ingenieure und eBook-Autoren Hand in Hand arbeiten. Der Gründergeist der Hauptstadt soll die Forschungen beflügeln und der eBook-Entwicklung einen weiteren Auftrieb geben. Der Standort gibt 450 Mitarbeitern Arbeitsplätze und es bleibt mit Spannung zu erwarten, welche innovative Entwicklungen im Bereich eBook´s aus der Software-Schmiede von Amazon in Berlin zukünftig vorgestellt werden.

Kritische Stimmen

Kritiker befürchten eine Ausweitung der Datensammelwut, ähnlich wie beim Suchmaschinen Primus Google. Amazon bestätigt, dass im neuen Forschungszentrum auch gewaltige Datenmengen ausgewertet werden sollen, um zukünftige Trends zu prognostizieren. Es gibt eine gute und schlechte Seite der Medaille. Zum einen ist es natürlich von Vorteil, wenn Amazon seinen Kunden die besten Angebote unterbreiten kann. Die neuesten Trends können erkannt und umgesetzt werden. Dadurch kann die Kundenzufriedenheit steigen, weil wirklich jeder Nutzer zurecht geschnittene eBook-Wünsche präsentiert bekommt. Ziemlich jeder Themenbereich dürfte mittelfristig abgedeckt werden und Amazon wird seine Marktposition weiter ausbauen.
Die schlechte Seite der Medaille betrifft den Datenschutz. Es ist nicht genau erkennbar, welche Daten genau gefiltert werden und inwiefern die Privatsphäre der Kunden beachtet wird. Es ist bekannt von Google, dass jede Menge Daten gesammelt und ausgewertet werden. Aber möchte das auch jeder Nutzer? Es gibt noch viel zu tun für Amazon. Nicht nur der aktuelle Fall von Wettbewerbsverzerrung geistert durch die Medien. Das neue Entwicklungszentrum kann positive Aspekte mit sich bringen. Aber es besteht eben auch die Gefahr von massivem „Datenklau“. Allein schon die Äußerungen, dass Amazon Marktforschungen und Datensammlungen durchführen will, stößt auf große Kritik.

Prognosen im Prüfungsverfahren

Es kann noch nicht genau beurteilt werden, wie sich das Prüfungsverfahren auf Amazon auswirkt. Sollte sich tatsächlich heraus stellen, dass Amazon geheime Absprachen trifft um die Konkurrenten zu verdrängen, wird wohl eine Geldbuße in Millionenhöhe auf den Branchenprimus zukommen. Je nach Situation, droht auch ein Kartellverfahren. Finanziell dürfte Amazon die Angelegenheit nicht sonderlich stören. Umsätze in Milliardenhöhe und ein stetiger Wachstum, füllen die Geschäftskonten des US-Konzerns. Es bleibt zu hoffen, dass Amazon sein eBook-Geschäft seriös abwickelt und die Kunden auch in Zukunft von den innovativen Ideen profitieren können. Die nächsten Tage und Wochen werden garantiert Licht in die Dunkelheit um den eBook-Skandal um Amazon bringen.
Bildquelle: Amazon.de